Training mit Spiel und Spaß

Die Ausbildung der Hunde erfolgt ausschließlich mit Spiel und Spaß, so dass eine innige Beziehung und eine Vertrauensbasis zwischen Hund und Hundeführer geschaffen werden kann. Jede Übung endet entweder mit einem lustigen Spiel oder einer tollen Futterbelohnung. Unsere Hunde arbeiten daher nicht aus Zwang, sondern mit großer Freude an der Sucharbeit.

Flächensuche

Bei der Flächensuche sucht ein Rettungshund in Wäldern und unwegsamen Gelände selbständig und ohne Leine meist mit halbhoher Nase (sog. Hochwindsuche) nach menschlicher Witterung, um die vermisste Person schnellstmöglich aufspüren zu können. Hierfür ist eine gute Bindung zwischen Hund und Hundeführer sowie ein guter Gehorsam des Hundes unabdingbar, damit der Hund auch in eventuellen Gefahrensituationen abgerufen werden oder „gelenkt“ werden kann.

Nach Auffinden der vermissten Person muss der Hund dem Hundeführer seinen Fund anzeigen. Hierfür stehen bei der Ausbildung, je nach Veranlagung und Charakter des Hundes, verschiedene Verweisarten zur Verfügung. Es wird unterschieden zwischen

  • dem Verbeller
    Der Hund bellt anhaltend und verharrt hierbei solange bei der vermissten Person, bis der Hundeführer am Fundort angekommen ist.
  • dem Freiverweiser
    Der Hund läuft nach dem Auffinden der vermissten Person direkt und unverzüglich zu seinem Hundeführer und zeigt diesem durch Anspringen, Vorsitzen, Anbellen etc. an, dass er gefunden hat und führt seinen Hundeführer, je nach Ausbildung frei oder angeleint, zur vermissten Person zurück.
  • dem Bringsler
    Das Bringseln ist die einzige Verweisart, bei welcher der Hund mit Halsband in die Suche geschickt wird. An dem Halsband ist ein sog. Bringsel befestigt, welches der Hund nach dem Auffinden der vermissten Person selbständig ins Maul nimmt und direkt und unverzüglich zu seinem Hundeführer zurückkommt. Durch das aufgenommene Bringsel weiß der Hundeführer, dass sein Hund gefunden hat und wird von diesem, je nach Ausbildung frei oder angeleint, zur vermissten Person zurückgeführt.

Nachdem der Hundeführer bei der vermissten Person angekommen ist, steht selbstverständlich die Erstversorgung des Vermissten an oberster Stelle.

Mantrailer

Im Gegensatz zum Flächensuchhund sucht der Mantrailer nicht generell nach menschlicher Witterung, sondern verfolgt die Spur eines ganz bestimmten Menschen (Individualgeruch). Das heißt, er orientiert sich bei der Suche an den Hautpartikeln, welche diese Person während des Laufens (ca. 40.000 pro Minute) verloren hat (Trail). Hierzu benötigt der Hund einen sog. Geruchsartikel der vermissten Person, um den Geruch aufnehmen zu können. Dies kann beispielsweise ein vorher getragenes Kleidungsstück sein. Es reicht aber auch aus, den Hund an einem der vermissten Person gehörenden Handy, Schalthebel des Autos etc. riechen zu lassen.

Der Einsatz des Mantrailers erfolgt größtenteils im Stadtgebiet. Ein gut ausgebildeter Mantrailer kann einen Trail über mehrere Kilometer verfolgen. Hierbei ist es auch nicht von Bedeutung, ob die gesuchte Person beispielsweise einen Bach überquert hat. Der Hund zeigt die gefundene Person sodann meist durch Vorsitzen oder auch Verbellen an.

Wassersuche

Die Wassersuche, auch Wasserortung genannt, ist in der Regel eine reine Leichensuche nach Ertrunkenen. Für diese Arbeit muss der Hund erstmal an Leichengeruch gewöhnt werden. Was der Hund bei der Wassersuche genau wittert, hängt vom Verwesungsgrad der Leiche ab. Bei gerade erst Ertrunkenen steigen Haar- und Hautpartikel auf; evtl. auch noch Restgasblasen aus der Lunge. Später steigen Gasblasen auf, welche durch den Verwesungsprozess entstehen.

Bei der Wassersuche arbeitet der Hund vom Boot aus und hält seine Nase vom Bug des Bootes über das Wasser. Die Anzeige erfolgt meist durch Verbellen. Gerade bei dieser Arbeit ist es unerlässlich, dass der Hundeführer seinen Hund genau kennt und gut „lesen“ kann. Daher ist für die Ausbildung zum Wassersuchhund auch eine bereits abgeschlossene Ausbildung zum Flächensuchhund erforderlich.